đź§ Wie ich arbeite
Ich begleite Organisationen nicht durch Veränderungspläne, sondern durch Beobachtungsprozesse. Denn Systeme kann man nicht „entwickeln“ – man kann nur Rahmen schaffen, in denen sie sich selbst besser verstehen. Meine Aufgabe ist es, diese Beobachtungen zu strukturieren, sichtbar zu machen und in den Dialog zurückzuspielen.
Organisationen lernen, wenn sie ihre eigenen Entscheidungslogiken sehen. Dafür entwickle ich Beobachtungsstrukturen, die helfen, Muster zu erkennen – ohne sie gleich zu bewerten.
Entscheidungsstrukturen beobachten
Im Zentrum steht die Frage: Wie trifft die Organisation Entscheidungen – und auf welcher Grundlage?
Ich unterscheide zwischen entscheidbaren und unentscheidbaren Entscheidungsprämissen:
- Entscheidbare Prämissen betreffen Regeln, Programme und Zuständigkeiten. Sie sind beschreibbar, überprüfbar und anpassbar.
- Unentscheidbare Prämissen sind Werte, Leitbilder oder kulturelle Überzeugungen. Sie können nicht entschieden werden – nur reflektiert.
Ich helfe Organisationen, diese beiden Ebenen zu unterscheiden und sichtbar zu machen. Das schafft Transparenz und Nachvollziehbarkeit, besonders für Mitarbeitende, die Entscheidungen sonst als willkürlich erleben könnten.
Kommunikationswege und Programme sichtbar machen
Ich dokumentiere, wie Informationen zirkulieren und wo Entscheidungen tatsächlich entstehen – oft an ganz anderen Stellen als vermutet.
Dabei betrachte ich:
- formelle und informelle Kommunikationswege,
- Programme, Richtlinien und Routinen,
- implizite Rollen und Erwartungen.
Ziel ist nicht Kontrolle, sondern Beobachtung zweiter Ordnung: die Organisation beobachtet, wie sie beobachtet und entscheidet. Das Ergebnis sind Wissens- und Entscheidungskarten, die Orientierung schaffen, ohne Verhalten vorzuschreiben.
Beobachtungen in die Organisation einbringen
Beobachtung bleibt wirkungslos, wenn sie nicht in die Organisation zurückgespielt wird. Ich gestalte Formate, in denen diese Einsichten geteilt werden können – etwa Reflexionsgespräche, Führungssparrings oder Perspektiven-Workshops. Dabei geht es nicht darum, Einigkeit zu schaffen, sondern Unterschiede anschlussfähig zu machen.
Die Organisation entscheidet selbst, welche Konsequenzen sie zieht. Ich verstehe mich nicht als Impulsgeber für Lösungen, sondern als Übersetzer von Beobachtungen in Gespräche.
Kultur verstehen, nicht managen
Kultur kann man nicht steuern – aber man kann verstehen, welche Beobachtungen sie stabilisieren oder verändern. Ich helfe Organisationen, diese Zusammenhänge zu erkennen:
- Wie wirken Entscheidungsroutinen auf das Klima?
- Welche Kommunikationsmuster verstärken Vertrauen oder Distanz?
- Wo entstehen blinde Flecken, weil etwas zu selbstverständlich geworden ist?
So wird Kultur nicht gemanagt, sondern verstanden – als emergentes Muster aus Entscheidungen und Beziehungen.
đź’ˇ Zusammengefasst
Ich arbeite mit Organisationen, die bereit sind, sich selbst zu beobachten.Dazu gehört Mut, Offenheit und die Bereitschaft, Ambivalenz auszuhalten. Was sich daraus entwickelt, ist nie vorhersehbar – aber immer erkenntnisreich. Denn wer seine eigenen Beobachtungen beobachtet, erweitert seine Möglichkeiten.